22.05 HUMBOLDT UNI OCCUPATION: WELCOME TO THE JABALIA INSTITUTE

STUDENT STATEMENT ANNOUNCING THEIR OCCUPATION

deutsch unten

To the press and the public,

Committed to the Struggle
Student Resistance Continues
We are occupying
Humboldt University of Berlin

We, the students of Berlin, announce the opening of the Jabalia Institute in the former “Department of Social Sciences” of Humboldt University of Berlin, as an act of unwavering solidarity with Palestinians.

As Palestinian suffering continues, so does our resistance. Committed to the struggle against all systems of oppression, we cannot accept the complicity of the German state and its institutions in Israel’s ongoing genocidal massacre in Gaza.

Since the violent eviction of our encampment at the ‘Free University’ of Berlin, none of the universities in Berlin have taken any steps to address our demands. Not a single one of them has
lifted a finger to end their shameful complicity in the ongoing genocide in Gaza – where the IDF’s deliberate violence spared no university and has killed thousands of students.

As we continue to reclaim our campuses, we harness the power of collective knowledge production as a tool for justice and true liberation, exemplified through our workshops, library, and
community-building activities.

We call on the Humboldt University administration to respect our rightful presence on campus. We continue to demand that the administrations of the Berlin University Alliance (HU, FU,
Charité, TU), as well as all other universities in Berlin and beyond, take immediate and unconditional action to:

1. STOP THE GENOCIDE in Palestine by all possible means

• Call for an immediate and unconditional ceasefire to halt the ongoing mass murder and crimes against humanity in Gaza, and an end to the siege, as well as the indiscriminate colonial violence in occupied Palestine, as a first step towards recognising the Palestinians right to self-determination, to their land, and the right to return.

• Pressure the German government to impose an arms embargo on Israel, and end all German military, financial and diplomatic aid to it.

• Recognise sanctions against Israel as a peaceful means of resistance to settler-
colonialism. This includes the BDS movement.

2. FULLY BOYCOTT ISRAEL ACADEMICALLY AND CULTURALLY

• End all academic and institutional collaborations with Israeli Universities and other institutions that are deeply complicit in settler-colonialism.

• Implement a civil clause that prohibits using university research for military purposes or in collaboration with any military institutions.

• Defund any research projects for military purposes, and cut ties with the European Defence Fund.

3. PROTECT ACADEMIC FREEDOM and STOP REPRESSION AGAINST STUDENTS, especially in the context of advocating for Justice for Palestine:

• Stop the weaponisation of antisemitism. For this, we reject the IHRA definition of antisemitism, which conflates legitimate criticism of Israel’s colonial Zionist project with antisemitism. An alternative definition that deliberately addresses this issue should be adopted such as the Jerusalem definition.

• Drop all criminal charges against students and non-students who have been politically active in solidarity with Palestine on campuses.

• Start a scholarship scheme explicitly for Palestinian students and academics, as has been done for other persecuted groups.

• Publicly oppose the administrative reform currently under discussion in the Berlin Senate that enables the expulsion of students based on political grounds.

• Ban police from campus and stop all other forms of surveillance and policing that are designed to intimidate students who are politically active.

• Restitute all academics and staff members who were expelled or defunded because of their political stance on Palestine by German universities and research institutes.

4. RECOGNISE GERMANY’S COLONIAL LEGACY as the root of its present collaboration with the ongoing genocide

• Initiate research projects and implement funding schemes for research on German imperial and colonial history, especially its ongoing impacts, including German support for the Israeli occupation of Palestine.

• Implement a mandatory inclusion of German colonial history in school curricula.

• Produce counter-narratives to historical revisionism that supports Israeli settler- colonialism, through systemic efforts to downplay the Nakba in 1948 and its continuation until today.

• Recognise Palestinian Statehood, and ensure that all Palestinian students are recognised as ‘Palestinians’ in universities’ official registries.

We urge all universities, research institutes, fellow students, faculty, and staff to unite in this urgent call to action. To those critical yet quiet: it is time to act on your principles. Break your silence,
support your students, and join us in our fight for justice.

Student Coalition Berlin
Berlin, 22.05.2024

Entschlossen im Kampf
Der Studierendenwiderstand geht weiter

Wir besetzen die
Humboldt-Universität zu Berlin

Wir, die Studierenden Berlins, kündigen die Eröffnung des Jabalia-Instituts im ehemaligen Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin an, als einen Akt der bedingungslosen Solidarität mit dem Palästinensischen Volk.

Solange das Leid der Palästinenser*innen anhält, setzt sich unser Widerstand fort. Entschlossen zum Kampf gegen alle Systeme der Unterdrückung, können wir die Komplizenschaft des deutschen
Staates und seiner Institutionen bei Israels anhaltendem genozidalen Massaker im Gazastreifen nicht akzeptieren.

Seit der gewaltsamen Räumung unseres Lagers an der “Freien Universität” Berlin hat keine der Berliner Universitäten Schritte unternommen, um unsere Forderungen zu erfüllen. Keine einzige
von ihnen hat einen Finger gerührt, um ihre schändliche Komplizenschaft bei dem anhaltenden Völkermord in Gaza zu beenden – wo die gezielte Gewalt der IDF keine Universität verschont hat und tausende Studierende getötet wurden.

Während wir weiterhin unsere Campus zurückerobern, nutzen wir die Kraft der kollektiven Wissensproduktion als Werkzeug für Gerechtigkeit und wahre Befreiung, in unseren Workshops,
unserer Bibliothek und akitven Gemeinschaftsarbeit.

Wir fordern die Verwaltung der Humboldt-Universität auf, unsere rechtmäßige Präsenz auf dem Campus zu respektieren. Wir fordern weiterhin, dass die Verwaltungen der Berlin University
Alliance (HU, FU, Charité, TU) sowie alle anderen Universitäten in Berlin und darüber hinaus unverzüglich und bedingungslos handeln:

1. STOPPT DEN VÖLKERMORD in Palästina mit allen erdenklichen Mitteln

• Fordert einen sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand, um die laufenden Massenmorde und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Gazastreifen zu stoppen, und ein Ende der Belagerung sowie der willkürlichen kolonialen Gewalt im besetzten Palästina, als ersten Schritt zur Anerkennung des Rechts der Palästinenser auf Selbstbestimmung, auf ihr Land und das Recht auf Rückkehr.

• Übt Druck auf die deutsche Regierung aus, ein Waffenembargo gegen Israel zu verhängen und alle deutschen militärischen, finanziellen und diplomatischen Hilfen an Israel zu beenden.

• Erkennt Sanktionen gegen Israel als ein friedliches Mittel des Widerstands gegen Siedlerkolonialismus an. Inklusive der BDS-Bewegung.

2. VOLLSTÄNDIGER AKADEMISCHER UND KULTURELLER BOYKOTT ISRAELS

• Beendet alle akademischen und institutionellen Kooperationen mit israelischen Universitäten und anderen Institutionen, die tief in den Siedlerkolonialismus verstrickt sind.

• Setzt eine Zivilklausel um, die die Nutzung universitärer Forschung für militärische Zwecke und die Zusammenarbeit mit militärischen Institutionen verbietet.

• Entzieht jegliche Forschungsprojekte zu militärischen Zwecken die Finanzierung und trennt alle Verbindungen zum Europäischen Verteidigungsfonds.

3. SCHÜTZT DIE AKADEMISCHE FREIHEIT und STOPPT DIE REPRESSIONEN GEGEN STUDIERENDE, insbesondere im Zusammenhang mit dem Einsatz für Gerechtigkeit für Palästina

• Stoppt die Instrumentalisierung von Antisemitismus. Lehnt die IHRA-Definition von Antisemitismus ab, die legitime Kritik am kolonialen zionistischen Projekt Israels mit Antisemitismus gleichsetzt. Eine alternative Definition, die dieses Problem bewusst
anspricht, wie die Jerusalem-Definition, sollte angenommen werden.

• Lasst alle strafrechtlichen Anklagen gegen Studierende und Nicht-Studierende fallen, die sich solidarisch mit Palästina auf den Campus engagiert haben.

• Richtet ein Stipendienprogramm speziell für palästinensische Studierende und Akademiker*innen ein, wie es auch für andere verfolgte Gruppen geschehen ist.

• Lehnt öffentlich die Wiedereinführung des Ordnungsrechts ab, die willkürliche Zwangsexmatrikulation von Studierenden ermöglicht.

• Verbietet Polizeipräsenz auf dem Campus und stoppt alle anderen Formen der Überwachung und Polizeiarbeit, die darauf abzielen, politisch aktive Studierende zu einschüchtern.

• Rehabilitiert alle Akademiker*innen und Mitarbeiter*innen, die aufgrund ihrer politischen Haltung zu Palästina von deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen entlassen oder finanziell benachteiligt wurden.

4. ERKENNT DAS KOLONIALE ERBE DEUTSCHLANDS als Wurzel der gegenwärtigen Zusammenarbeit mit dem anhaltenden Völkermord AN

• Initiert Forschungsprojekte und implementiert Förderprogramme für Forschung an der deutschen imperialen und kolonialen Geschichte, insbesondere ihrer fortlaufenden Auswirkungen, einschließlich der deutschen Unterstützung für die israelische Besatzung Palästinas.

• Erarbeitet Gegen-Narrative zum historischen Revisionismus, der die Nakba von 1948 und ihre Fortsetzung bis heute runterspielt und den israelischen Siedlerkolonialismus unterstützt.

• Erkennt die palästinensische Staatlichkeit an und stellt sicher, dass alle palästinensischen Studierenden in den offiziellen Registern der Universitäten als ‘Palästinenser*innen’ anerkannt werden.

Wir fordern alle Universitäten, Forschungseinrichtungen, Mitstudierende, Fakultäten und Mitarbeiter*innen auf, sich diesem dringenden Aufruf zum Handeln anzuschließen. An diejenigen,
die kritisch, aber still sind: Es ist an der Zeit, euren Prinzipien nach zu handeln. Brecht euer Schweigen, unterstützt eure Studierenden und schließt euch unserem Kampf für Gerechtigkeit an.

Student Coalition Berlin
Berlin, 22.05.2024

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